Wenn gefeiert wird, dann schon richtig: Wie es schon Tradition ist in Beucherling wird dort am ersten Septemberwochenende der dreitägige Kirta der Beucherlinger Vereine abgehalten. Angefangen hatten die Kirtadearndln und -burschen der Landjugend bereits am Freitag und konnten es gar nicht erwarten, dass alles losging. Am Freitagnachmittag holten die Burschen das Eichenlaub zum Binden der Kränze, die dann im Schweiger-Hof von den Mädels in mühevoller Handarbeit verarbeitet wurden.
Mit Einbruch der Dunkelheit machten sich die Jungs auf um den Baum zu holen, der in diesem Jahr von Markus Kulzer, dem ersten Vorstand der Feuerwehr Beucherling, gestiftet wurde. Nach der obligatorischen „Baumwache“ ging es gleich früh weiter am Samstagmorgen, denn dann war das Vorbereiten angesagt: Verschiedenste Verzierungen und Schnitzereien zierten nach und nach den Baum.
Die Fichte, mit einer beachtlichen Länge von 30 Metern und großem Gipfel, konnte durch viel gemeinsamer Manneskraft und unter Anleitung von Zimmerermeister Ludwig Wagner am Nachmittag sodann in die Senkrechte gebracht werden. Nach eineinhalb Stunden war es geschafft, unter Beobachtung von vielen Zuschauern, die das nicht alltägliche Spektakel verfolgten. Der Ruf der Kirtaburschen „Wer hod Kerda“, schallte durch die Reihen und zeigte, dass der Kirtabaum nun steht. Wie aufs Stichwort kamen die Kirtadearndl mit den frischen Küchl zu den Zusehern und verteilten diese.
„Kirchweih war früher das größte Fest im ganzen Jahr“, schrieb schon der bayerische Volksdichter Ludwig Thoma. Darum darf man nicht vergessen, warum man Kirta feiert, denn schließlich gäbe es diese Festlichkeit nicht ohne den Weihetag der örtlichen Kirche. Bevor man also zum Tanzvergnügen und Geselligkeit überging, zelebrierte Pfarrer Tinu um 19 Uhr in der Filialkirche St. Florian den feierlichen Kirchweihgottesdienst. Der Geistliche ging in seiner Predigt besonders auf den Namenspatron der Kirche ein.
Im Anschluss spielte im voll besetzten Gemeinschaftshaus das „Lexengangerl Trio“ zünftig zum Tanz auf und sorgte mit bayerischer Volksmusik sowie alten und neuen Schlagern und Partyhits für hervorragende Stimmung. Die beiden Vorstände der KLJB, Nadine Hecht und Florian Heigl hießen die Gäste bei einer kurzen Begrüßung willkommen und dankten zugleich den zahlreichen Helfern, vor und hinter den Kulissen, die zum Gelingen der gesamten Veranstaltung beigetragen hatten.
Ein schöner Brauch der Beucherlinger ist, dass der Kirtabaumspender einen Keil des Baumes mit Aufschrift erhält. Hecht und Heigl überreichten diesen an Markus Kulzer, war er doch selbst viele Jahre als Vorstand in der Landjugend aktiv. Bis spät in die Nacht tanzte und feierte man. Auch im Barzelt der Landjugend auf dem Vorplatz des Gemeinschaftshauses, war es möglich, dass das ein oder andere kühle Getränke, einem vom Heimgehen abhielt.
Und was gehört zum Kirtasonntag? Natürlich ein Frühshoppen. Passend zu herrlichem Sommerwetter füllte sich ab 10 Uhr die Terrasse auf dem Sportplatz und zum Mittagstisch blieb draußen wie drinnen kein Platz mehr unbesetzt. Das bewährte Küchenteam hatte, wie auch am Abend zuvor, alle Hände voll zu tun und versorgte die zahlreichen Gäste den ganzen Tag über mit einer großen Auswahl an leckerem Essen. Eine Vielzahl an selbstgebackenen Kuchen, Torten und Gebäck war ebenfalls zu Kaffee parat.
Die DJK-Fußballer krönten die ohnehin schon ausgelassene Stimmung am Nachmittag, mit sechs Punkten. Sowohl die Reserve als auch die erste Mannschaft, konnten bei den beiden Heimspielen vor der Kirtagesellschaft, einen Sieg erringen. Am Montagabend beendete der Kehraus, der Nachkirta ab 17 Uhr das rundum gelungene Kirtawochenende.