Am Erntedanksonntag, wollten sich die grauen Wolken zum feierlichen Einzug in die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt leider gar nicht verziehen. Zumindest ohne Regen, konnten sich die örtlichen Vereine, der Kindergarten „Haus für Kinder“ Zell, sowie Pastoralreferent Thomas Probst und Pfarrer Tinu im Pfarrhof treffen um von der Blaskapelle Zell angeführt zur Kirche zu ziehen.
Die Erntekrone, bestehend aus vier verschiedenen Getreideähren, trugen wie die Jahre zuvor, auch heuer wieder die Mitglieder der katholischen Landjugend Zell. Nachdem die Kindergartengruppen ihre mitgebrachten, vollen Bollerwägen mit Kürbissen und Gemüse am Altar abgestellt hatten, sangen die Kinder zur Eröffnung „Herein, herein, wir laden alle ein. Wir feiern heut ein Fest.“ Pfarrer Tinu freute sich die vielen Kinder in der Kirche zu sehen und sprach, dass nicht nur der Dank für die Früchte der Erde, sondern auch der Dank für Friede, Gesundheit, Wohlstand und für unsere Mitmenschen, wichtig ist.
Im Anschluss segnete Pfarrvikar Nedumbakaran den vom OGV Zell liebevoll vorbereiteten Erntedankaltar, die Erntekrone und die Gottesdienstbesucher. Nach den Lesungen und dem Evangelium nach Lukas „Die Heilung der zehn Aussätzigen“, fiel dem Geistlichen wieder eine Begegnung mit einem jungen Mann ein, der ein T-Shirt trug mit der Aufschrift: „Danke für Nichts“.
„Es sollte vielleicht lustig klingen, doch hat sich weder der Mann noch der Verfasser dieses Satzes Gedanken gemacht, was es denn bedeutet. Es heißt also keinen Dank für die Mutter, die die ganze Nacht am Bett ihres Kindes sitzt, wenn es krank ist, keinen Dank dafür, dass die Oma manchmal mit einem kleinen Geldgeschenk, das Taschengeld aufbessert und auch keinen Dank für die tägliche Nahrung, für den Frieden und für unsere Gesundheit.
Wenn es uns gut geht, nehmen wir alles für selbstverständlich und vergessen Gott zu danken. Noch gibt es alles im Überfluss, wir müssen nicht hungern, wir haben noch Frieden und uns geht es gut. Seien wir dankbar für alles“, so der Priester. Auch in der Heimat Indien des Zeller Pfarrvikars wird Erntedank gefeiert, auch wenn es in allen Regionen ein wenig anders zelebriert wird, ist es überall ein Festtag für die Familien. Beim gemeinsamen Essen, ohne Fleisch, wird getanzt und gespielt und vor allem Gott für die Dinge gedankt, die er wachsen hat lassen.
Auch die Waisenhäuser werden an diesem Tag, besonders bedacht und mit Spenden versorgt. Vor dem Auszug hob Pfarrer Tinu den Dank für die Mitmenschen hervor und bedankte sich für das Einbringen in der Gemeinschaft. Mit dem Lied „Großer Gott, wir loben Dich“ endete die Messe.